Saturday, August 06, 2011

Er hatte sie auf’s Bett geworfen und geknebelt.

Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt, ihre Knöchel zusammen gebunden. Er griff zu einem schwarzen Tuch und verband ihr die Augen.

Die Schritte entfernten sich. Sie hörte, wie eine Tür geöffnet wurde und wieder ins Schloss fiel.

Angestrengt lauschte sie. War da ein Atmen zu vernehmen? Sie hielt die Luft an.

Nichts.

Doch, da musste etwas sein. Sie musste nur besser hinhören. Wieder hielt sie die Luft an und erstarrte in Regungslosigkeit.


Nein, kein fremder Atem zu hören. So lange konnte er unmöglich die Luft anhalten.

Sie schien tatsächlich allein zu sein.


Er musste gleich zurück kommen. Er stand sicher nur vor der Tür. Direkt vor der Tür. Jeden Moment würde sich die Türe wieder öffnen. Jeden Moment.


Er würde sie niemals alleine, gefesselt und geknebelt in einem Hotelzimmer lassen. Jeden Moment würde sie hören, wie er die Türe wieder aufschließt. Jeden Moment.


Die Türe blieb verschlossen. Ihr Atem das einzig Hörbare.


Es juckte sie im Gesicht. Sie rieb ihre Nase vorsichtig am Betttuch. Ihre Mundwinkel glänzten von der Spucke, die sich aufgrund des Knebels sammelte. Die Position war unbequem. Sie drehte sich auf den Rücken. Dann aber drückte sie sich die Arme ab und die Schlösser der Handmanschetten in ihr Kreuz.


Sie drehte sich wieder zur Seite.


Er war nicht da. Er hatte sie allein zurück gelassen.


Der Knebel wurde unangenehm. Sie bekam schwer Luft. Ihr Kiefer versteifte sich.


Wie lange lag sie schon hier? Sie wusste es nicht. Mehr und mehr verfiel sie in einen Dämmerzustand.


Wie in einem Fiebertraum kreisten ihre Gedanken darum, was später noch in diesem Raum passieren würde. Langsam aber sicher wurde ihr Schoß feucht.


Ein Geräusch riss sie aus ihren Träumen. In der Türe drehte sich ein Schlüssel. Jemand kam hinein. Schritte wurden immer lauter und näher.


Sie verspannte sich zugleich. So lange war er weg.

Alles tat ihr weh, weil sie so lange so regungslos da lag.


Das Bett neigte sich leicht, als er sich auf die Kante setzte. Mit einer Hand strich er über ihr Gesicht und durch ihre Haare. Längst hatte die Spucke einen Fleck auf dem Laken gebildet. Er öffnete vorsichtig den Knebel.


Ihr Kiefer schmerzte. Aber sie konnte wieder durchatmen.


Sie sagte nichts.


„Du gehörst mir. Du bist meine Kleine. Ich kann mit dir und deiner Zeit tun und lassen, was ich möchte.“


Er griff in ihre Haare, zog ihren Kopf zu sich und gab ihr einen leidenschaftlichen, tiefen Kuss, den sie nur zu gern erwiderte.


Auf seinen fordernden Lippen schmeckte sie eine süßliche Mischung aus Limetten und Cola.


Seine zweite Hand wanderte über ihren nackten, wehrlosen Körper in ihren feuchten, willigen Schoß und drang mit den Fingern tief in sie ein…


Sie wusste, er würde sie leiden lassen. Sie wusste, sie würde leiden wollen. Und sie wusste, sie wollte keine Wahl.

2 comments:

Anonymous said...

Nach dem Highlight im letzten Post, kannst Du in meinen Augen nicht so recht anschließen mit diesem. Die Perspektive aus der Sicht einer dritten Person scheint mir nicht gelungen.

Anonymous said...

Ich finds schön.

*hach mach!*

Viele pianistische Grüße.