Sunday, February 19, 2012

Ich hab noch immer blaue Flecken...

„Und über den blauen Fleck würde ich jetzt gerne mit den Fingern streichen. Ich mag den Gedanken, dass Du was von mir mit Dir rumträgst. Aber das nächste Mal kommt der blaue Fleck auf die richtige Stelle. Und er bekommt Gesellschaft.“

Wunderschöne Zeilen.

Zur Erläuterung: Von den wenigen Schlägen mit der Single Tail vor einer Woche in Berlin habe ich bis heute einen kleinen blauen Fleck auf der Vorderseite meines linken Oberschenkels. Die hat ganz schön zugebissen, die Single Tail.

Noch eine notwendige Erläuterung: Der Herr, von dem die Flecken und die wundervollen Nachrichten stammen, ist nicht mein Top. Da könnte es sonst einige Verwirrung geben. Zu meinem Top habe ich derzeit keinen Kontakt. Außer 2 SMS gab es von ihm keine Reaktion auf den Eintrag über das Wochenende in Zürich. Und da er sich nicht um Klärung bemüht, tue ich das auch nicht. Ihm zuliebe habe ich nicht mit anderen Männern gespielt.  Ganz besonders nicht mit diesem einen.

Taten schaffen Fakten.

Thursday, February 16, 2012

Monday, February 13, 2012

Bondage

Meine Erfahrungen mit Bondage halten sich sehr in Grenzen. An mir selbst habe ich das ein oder andere Mal ein Body-Bondage ausprobiert und Gefallen am engen, einschnürenden Gefühl der Seile gefunden. Auf Partys habe ich auch paar Dinge versucht: Ein Bondage mit meiner Freundin, wir beide in einem riesigen Spinnennetz gefangen. Oder ein Bondage, bei dem nur noch meine Zehenspitzen den Boden berührten. Sogar eine Hängebondage habe ich ausprobiert, allerdings nur ein paar Sekunden lang, weil es mir zu schmerzhaft war.

Aber wirklich unter 4 Augen, in aller Ruhe, gefesselt zu werden war etwas Neues.

Er wollte, dass ich mich komplett ausziehe und auf’s Bett knie. Dann setzte er sich hinter mich und fing behutsam an, mich zu verschnüren. In dem riesigen Spiegel seitlich vom Bett konnte ich ihn beobachten. Ruhig und besonnen zog er die Seilenden Mal um Mal durch seine Knoten. Es hatte etwas sehr Beruhigendes, und war gleichzeitig wundervoll intim. Zumindest für mich.

Ach, es ist schön, so eine Zeitreise. Vor 6 Jahren war SM für mich eine komplett neue Welt und auch heute noch erlebe ich viele schöne erste Male.

Sunday, February 12, 2012

Mit einem blauen Auge davon gekommen…

Der Abend war perfekt. Beinahe.

Etwas benommen bin ich im Insomnia wieder zu mir gekommen. Wie in einem wirren Traum habe ich die Menschen, die sich um mich versammelten, nur verschwommen wahrgenommen.

Laute Musik, gedämpftes Licht, seine Hand zwischen meinen gespreizten Beinen, die andere an meinem Hals, meine Hände an meine Fußknöchel gebunden. All die Scham, aber auch die Erregung durch die neugierigen Blicke. Stöhnend und zitternd lag ich da, beschützt von ihm.

Aber es musste das Unabwendbare, nämlich das Ende, kommen. Und der erste Gedanke einer Frau, wenn sie sich vom eben Geschehenen erholt, sich aufrichtet, lautet „Oh Gott, wie seh ich aus? Sitzt meine Frisur noch?“.

Und so hob ich rasch den Arm, um mir schwungvoll durch die Haare zu fahren und spürte den großen Karabiner, der noch an der Handmanschette klemmte, gegen mein Auge schlagen, genauer gesagt den Knochen direkt unter dem Auge.

Es tat furchtbar weh und entwickelte sich tags darauf zu einem Veilchen. Wenn ich es nur ihm in die Schuhe schieben könnte!

Nein, wenn er mir weh getan hat, dann mit Absicht. Sehr viel Zeit ging aber leider dadurch verloren, dass er fremde Männer in ihre Schranken weisen und an den nötigen Abstand (Anstand?) erinnern musste. 2006 war das irgendwie angenehmer.

Den zweiten Abend haben wir darum diskreter gestaltet. Nicht weniger aufregend. Dann und wann stand mir die bloße Panik ins Gesicht geschrieben. Was man dazu braucht?

Eine schöne Oper und ein Funk-Ei mit frischen Batterien.

Jedes Mal, wenn er auf den Knopf drückte, auf’s Neue die Angst, gleich von allen Seiten entsetzt angesehen zu werden. Die Angst, dass der komplette Rang das Brummen hört. Und ich auf dem Scheiterhaufen lande.

Aber wahrscheinlich ist den Leuten nur aufgefallen, dass ich meinen Begleiter von Zeit zu Zeit nervös in die Seite gestoßen habe…

Ein guter Kuss…

Ist zärtlich fordernd, tief und innig. Ehrlich. Einnehmend.

Ein guter Kuss ist wie ein Stromschlag. Er durchfährt den ganzen Körper. Und ich weiß nicht, ob dieser Schlag zwischen den Beinen beginnt oder endet.

Während einem guten Kuss kann ich nicht denken.

Thursday, February 09, 2012

Eine kleine Zeitreise

Im Sommer 2006, einem legendären WM-Sommer, war ich das erste Mal auf einer SM-Party. Damals habe ich in Berlin gelebt, der Premieren-Club war das Insomnia. Und morgen fliege ich für ein spannendes Wochenende zurück nach Berlin, zurück zum Insomnia. Zur legendären Kunst und Sünde-Party!

Zwar war die erste Party damals keine KuS, aber die Zweite! :) Hach, war das alles aufregend und neu!

Ich freu mich unglaublich, ich habe viele gute Erinnerungen an Berlin und kann es kaum abwarten, im Flugzeug zu sitzen!

Monday, February 06, 2012

Kleiner Nachtrag zu La Douleur

Ich möchte ihn hier nicht als Monster und mich als rückgradlos darstellen. Die vergangenen 13 Monate waren von vielen tollen und intensiven Sessions geprägt. Ich habe viele neue Dinge erlebt und mich selbst überrascht und aus neuen Blickwinkeln gesehen.

Aber diese Sessions wirken auch wie eine Droge. Ein Hormoncocktail, der abhängig macht, von dem man immer mehr will.

Und es dauert sehr lange, bis man versteht, wofür dieses ungute Gefühl, dieses schwammige Das-ist-irgendwie-nicht-ok-so steht.

Wenn man längerfristig miteinander spielt, bleibt es nicht aus, dass es nicht nur beim puren Spielen bleibt (was ein Satz…). Ich kann es mir für mich auch gar nicht vorstellen, mit einem Menschen eine intensive Spielbeziehung aufzubauen, von dem ich nichts weiß.

Und er will das auch von mir. Dass ich mich für ihn und sein Leben interessiere. Dass ich Verständnis dafür habe, wenn er Stress in der Arbeit hat. Dass ich mir seine Ideen anhöre. Und er verlangt, dass ich mich von keinem anderen Mann anfassen lasse.

Im Gegenzug verlange ich, dass ich zumindest in der Zeit, in der ich physisch zu gegen bin, die Nummer Eins bin. Wenigstens solange ich da bin. Aber sein Verhalten gibt mir sehr klar zu verstehen, dass ich nicht wichtig genug bin. Und da wir schon eine gewisse Streithistorie haben, weiß ich, dass er mich nicht versteht.

Wären da nur nicht diese Momente, in denen mich diese Welle aus Adrenalin und anderen gefährlichen Hormonen überrollt.

La Douleur Expquise

Samstag und Sonntag war ich wieder bei meinem Top in Zürich. Und habe die meiste Zeit damit zugebracht, mich zu fragen, warum ich das alles ertrage.

Im Rahmen einen Session genieße ich es, reduziert zu werden. Nur noch als Objekt, im besten Falle natürlich Sexobjekt, wahrgenommen zu werden.

Aber außerhalb einer Session nicht ernst genommen zu werden, nicht wie ein vollständiger und wertvoller Mensch behandelt zu werden, macht mich echt fertig.
Er behandelt mich wie eine Gummipuppe. Ich habe es ihm schon mehrfach gesagt, aber er nimmt diesen Punkt nicht ernst.

Er ist respektlos.

Ich habe Samstag früh um 7 den Zug nach Zürich genommen, weil er Freitag schon auf einen Geburtstag eingeladen war. Vollkommen verkatert hat er mich am Bahnhof abgeholt.

In der Wohnung angekommen traf mich beinahe der Schlag: Obwohl er genau weiß, wie sehr mich als Nichtraucherin seine Qualmerei nervt, hat er mit Freunden bis 6 Uhr morgens in der Bude gefeiert und geraucht. Und da sie alle zu besoffen waren, wenigstens die Türen zu den anderen Räumen zu schließen, stank die ganze Wohnung wie eine kalte Kneipe.

Vom Zustand der Küche ganz zu schweigen. Und in der Gästetoilette, wo ich normalerweise meine Reisetasche und Kosmetik abstelle: Das Waschbecken voll mit fremden Haaren, die Toilette benutzt, aber nicht gespült.

Ist doch schön, wenn sich Gäste zu benehmen wissen.

Und weil er bis 6 Uhr morgens gefeiert hatte, musste er sich wieder hinlegen, um zu schlafen. Ich war in der Zwischenzeit duschen, habe mich für eine Stunde zu ihm gelegt, mir danach einen Kaffee gemacht und gelesen. Als er irgendwann aus dem Bett gekrochen kam, war er total verschnupft. Ich habe ihn gebeten, etwas gegen die Erkältung zu nehmen. Von dem Mittel wurde er dann wieder müde, und musste sich abermals ins Bett legen.

Den Rest des Tages habe ich alleine ferngesehen. In Zürich.

Macht ja nix. Ich bin schließlich nur um 6 Uhr aufgestanden, habe 50 € für das Zugticket bezahlt, mir im Zug meinen Arsch abgefroren, um dann alleine in einer stinkenden Wohnung rumhocken und fernsehen zu dürfen.

Davon abgesehen, dass seine Libido quasi tot ist, wenn er am Tag zuvor zu viel getrunken hat.

Das sollte ich mal machen, wenn er nach München kommt: Ihn in eine stinkende Bude einladen und vor lauter Kater nicht in der Lage sein, ihm Gesellschaft zu leisten.

Er hat gewusst, dass ich komme. Und es war ihm scheissegal.

Abends waren wir essen. Da ich wusste, dass seine Gäste den Vorrat an Wein leer gesoffen hatten, habe ich auf einen guten Wein im Lokal bestanden und die Flasche beinahe allein leer getrunken. Ich habe mir absichtlich die Kante gegeben, weil ich diese Gleichgültigkeit schier nicht mehr ertragen konnte. Irgendwann sagte er dem Kellner dann, dass er gern die Rechnung hätte, ohne mich zu fragen, ob ich gehen oder noch bleiben möchte. Erst danach fragte er mich: „Oder möchtest du noch einen Kaffee?“. JETZT bestimmt nicht mehr.

Ich bin schließlich nur eine Puppe. Ohne Seele. Er sagt zu mir auch nie Bitte oder Danke. Das hab ich ihm an dem Abend gesagt. Aber er: „Echt? Das ist mir gar nicht aufgefallen. Bist du sicher?“.

Was weiß ich schon darüber, wie die Menschen mit mir reden…

Und all seine leeren Versprechungen. Er wollte mir mal eine erotische Geschichte schreiben. Aber er kam nie dazu, immer zu viel Stress in der Arbeit. Seit einigen Wochen ist er freigestellt und faulenzt den ganzen Tag. Geschichte für mich? Fehlanzeige.

Im vergangenen Jahr hat er durch das Verheimlichen einer Information, von der er wusste, dass sie für mich sehr wichtig war, mein Vertrauen massiv missbraucht und mir wirklich weh getan. Ich war kurz davor, die Beziehung zu beenden. Er wollte es wieder gut machen. Nicht im Sinne von sich mein Vertrauen erneut zu erarbeiten, sondern er wollte sich für mich etwas Nettes einfallen lassen.
Als wir uns dann wiedergesehen haben, es war in München, sagte er zu mir, ich solle mir ein Restaurant aussuchen, was ganz Tolles, wo ich schon immer mal hinwollte. Ich fragte ihn, ob das ernsthaft seine Wiedergutmachung sein solle. Natürlich nicht, so etwas Einfallsloses käme ihm ja nicht in die Tüte. Halten wir also fest: Bis zum heutigen Tag kam keine Wiedergutmachung, keine kleine Aufmerksamkeit.

Aber den echten Höhepunkt hat er am Wochenende nach meinem Geburtstag gebracht: Wir trafen uns in München. Dummerweise trafen wir in der Hotelbar eine seiner Bekannten, mit der er vor mir zwei Mal gespielt hat. Mittlerweile arbeitet sie als Prostituierte und saß dort mit einem Freier. Der Freier hatte ihr (ohne Anlass) einen Buttplug aus Metall geschenkt. Mein Top wollte unbedingt, dass sie mir den Plug zeigt. Ich hatte zwar nicht das geringste Interesse daran, zu sehen, was ihr der Freier später noch in den Arsch stopfen würde, geschweige dessen wollte ich in einer Bar in M. mit einem Buttplug in der Hand gesehen werde, ich wohne schließlich in M., im Gegensatz zu den anderen. Aber er bestand darauf.

Das war der blanke Hohn. Ich hatte kurz zuvor Geburtstag, ich kenne meinen Top und bin gar nicht davon ausgegangen, dass er mir etwas schenken würde, aber dieses Verhalten, als würde er sagen wollen: „Da, schau, sie hat von ihrem Freier ohne Anlass ein Geschenk bekommen, schau es dir an, lass es dir zeigen, nimm es in die Hand! Du hast nichts bekommen, dabei spielen wir schon seit einem Jahr miteinander und du hattest Geburtstag!“.

Später im Zimmer legte er noch eine Demütigung nach.

Er: „Ich habe dein Geschenk vergessen.“
Ich: „In Zürich?“ (kurze Erklärung: In meiner kleinen, pinken, naiven Welt sagt man zu jemandem, dass man sein Geschenk vergessen habe, wenn man es in der Eile leider neben der Garderobe zuhause hat stehen lassen.)
Er: „Nein, ich habe vergessen, eines zu besorgen.“
Noch eine Erklärung: Wenn jemand, von dem man kein Geschenk erwartet hat, so etwas ungefragt, von sich aus, sagt, dann bedeutet das in meiner kleinen, pinken, naiven Welt, dass man gedenkt, etwas zu besorgen.

Ok, ok, ich gebe zu, dass ich nicht ernsthaft geglaubt habe, dass er etwas besorgen würde. Aber in Kombination mit diesem Wochenende hat es mir den Rest gegeben.

Da er Freitagabend keine Zeit hatte, und ich für Samstag früh keine Mitfahrgelegenheit gefunden habe, musste ich den teureren Zug nehmen, woraufhin er eine SMS schickte, in der er sagte, er würde das Ticket bezahlen. Es gibt Menschen, die ein solches Angebot als Beleidung empfinden würden. Ich hätte von ihm absolut kein Geld für das Ticket genommen. Ich habe mich gerne auf den Weg gemacht, und es hat auch nicht die Welt gekostet. Aber wie zu erwarten war, hat er trotz seines Angebotes nicht gefragt, wie viel mein Ticket gekostet hat und ob er es bezahlen solle.

Alles nur Gerede.

Er fragte am Sonntagmorgen, nachdem ich sehr wortkarg und in Gedanken versunken war, was denn mit mir los sei. Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile entschied ich mich, „Nix.“ zu antworten. Er hätte meine Gründe nicht verstanden und alles hätte in einem schlimmen Streit geendet. Also habe ich lieber nichts gesagt, um wenigstens einen friedlichen Sonntag zu verleben.

Ich bin enttäuscht und verletzt. Unverstanden und wütend.

Nun ja, einen Lichtstreif am Horizont gibt es doch: Als ich nachhause kam, entdeckte ich auf dem Esstisch einen Blumenstock meiner Lieblingsblumen, von meinem Freund :)

Nachtrag: Passt irgendwie  grad gut zu meiner Stimmung:

Clueso