Sunday, August 28, 2011

Halsbänder & Spuren

Vor einigen Jahren hat mich das Thema Halsband sehr interessiert und spielte hin und wieder durchaus eine Rolle in meinen erotischen Phantasien: Halsbänder im Rahmen von Sessions, als Verstärkung des Machtgefälles.

Dann irgendwie, durch den zunehmenden Kontakt zur Szene und dem normierten „SM nach Buch!“ wurden Halsbänder in meinen Augen lächerlich. Besonders durch Leute, die ihr Halsband den ganzen Tag trugen. Die sofort auf diese eine Eigenschaft reduziert werden wollten. Schon verrückt. Nicht-SMer laufen ja auch nicht in T-Shirts mit der Aufschrift „Ich treib’s gern im Auto!“ rum. Zumindest nicht permanent. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber nachdem ich Anfang des Jahres „zu meinem Glück gezwungen“ wurde und im Rahmen einer Session ein Halsband angelegt (und sofort abgeschlossen!) bekommen habe, habe ich mich doch irgendwie daran gewöhnt.

Mein Top hat in seiner Wohnung 2 Regeln für mich (die haben sich sukzessive ergeben und gelten nur, wenn sonst keiner anwesend ist):

1. Ich muss das (meistens verschlossene) Halsband tragen.
2. Ich darf außer dem Halsband nichts tragen.

Wenn er mal nicht darauf besteht, fehlt mir schon richtig was. Ein verschlossenes Halsband hat durchaus eine starke Symbolik:
Nur Tiere, zahme Tiere, die das Eigentum eines anderen sind, müssen ein Halsband tragen. Sklaven mussten Halsbänder tragen. Ein Halsband zeigt ganz klar: Du gehörst jemandem. Jemand bestimmt und verfügt über dich. Die Tatsache, es nicht selbstbestimmt ablegen zu können, wann immer man es möchte, verstärkt die Symbolik. Fragen zu müssen, wenn man es aufgeschlossen bekommen möchte.

Ein anderes starkes Symbol sind Spuren einer Session. Mein Top hat (hatte?) einen Bambusstab, der extrem schnell blaue Streifen verursacht. 5 Schläge mit dem Ding auf den Hintern und bereits eine gute halbe Stunde später zeichnen sich die ersten Blutergüsse ab.

Ich hasse diesen Stock. Er ist so dick und starr, dass seine Wucht wirklich tief ins Gewebe dringt und verdammt weh tut. Aber gleichzeitig finde ich es toll, wenn er die Spuren, die er verursacht, auch sehen kann (was aufgrund der Wochenend-Beziehung nicht so einfach ist). Ich mag es, wenn er am nächsten Morgen tiefe Flecken auf meinem Arsch sieht. Und es erinnert auch mich intensiv daran, dass er mich geschlagen, mich dominiert hat. Sich dieses vermeintliche Recht herausgenommen hat. Und es jederzeit wieder tun kann.

Aber erst mal muss er den Bambusstab wiederfinden, nachdem ihn die Putzfrau doch verräumt hatte. Wahrscheinlich kommt mein neues Halsband vorher an ;)

Sonst erschiesse ich den Hermes-Boten.

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