2 Wochen war unser
erstes Date her.
„Es wäre zu schade,
wenn du mir deine halterlosen Strümpfe unter deinem Mantel nicht präsentieren
könntest. Und den Butt Plug, den du bei der Anreise schon tragen und mir nach
dem Ablegen deines Mantels präsentieren musst.“
Das war ein sehr
konkretes Szenario, welches er mir im Messenger schilderte. Ein einziges Mal
hatte ich ihn gesehen, viel Kontakt hatten wir seitdem nicht.
Und nun wollte er,
dass ich mit nur einem Mantel bekleidet zu ihm ins Hotel kam. Diskussionen
kamen auf. Erwartungsgemäß.
Und lange Nächte, in
denen ich mit mir selbst rang.
Will ich das? Kann
ich das? Eigentlich möchte ich ihn lieber in einer Bar, einem öffentlichen Raum
treffen. Mich unterhalten. Abwägen. Vom 3-Meter-Brett runter klettern und erst
mal einen Zeh ins Wasser halten.
„Ich habe gar keinen
Plug, den ich bei der Anreise tragen könnte…“
„Du darfst dich auch
gerne breitbeinig vor’s Bett stellen und dir einen nicht reisetauglichen Plug
vor meinen Augen einführen.“
OK. Das war’s. Ich
wollte die Variante „Wiedersehen in der Bar.“
Aber auch dazu fiel
ihm etwas ein.
„Ich könnte ein paar
einsame Business Typen zu uns einladen…“
Nein. Sicher nicht.
Sicher nicht mit mir.
Ich mag es gar
nicht, wenn ich mein Gegenüber nicht einschätzen kann. Das schiebt mich
komplett aus meiner Komfortzone.
„Dass ich zu
allererst ein Gentleman bin, solltest du gespürt und nicht vergessen haben.“
Es gibt scheinbar
stark divergierende Definitionen davon, was einen Gentleman ausmacht.
Aber es war ein
reizvolles Szenario.
Und es war soweit.
Donnerstag. Ich musste mich entscheiden.
„Lässt sich der Lift
ohne Zimmerkarte betätigen?“
„Ja. Was hast du
vor?“
„Stockwerk &
Zimmernummer?“
Aufgeregt sitze ich
in meinem kleinen Flitzer. Mit einem Mantel, Halterlosen und meinem schönsten
Lächeln bekleidet.
Bau jetzt bloß
keinen dummen Auffahrunfall oder Ähnliches. Nicht auszumalen, wenn ich mit nichts als einem Mantel bekleidet der Polizei gegenüberstehen müsste. Endlich
hatte ich das Parkhaus in der Innenstadt erreicht und mein Auto abgestellt.
Etwas wackeliger als
sonst mache ich mich auf den Weg zum Hoteleingang. An der Ampel erreicht mich eine
kurze Nachricht auf meinem Handy:
„In rot. Wie die
Sünde.“
Wo ist er? Ich
schaue mich um, kann ihn jedoch nirgends entdecken. Steht er vorm Hoteleingang?
Lässt er mich solange an seine Zimmertüre klopfen, bis mein Herz lauter klopft als
meine Hand?
Flink laufe ich
durch die Hotellobby, zum Aufzug, in den achten Stock, vermeide Blickkontakt mit den vielen Menschen in der Lobby. Ich klopfe an seine Tür
und gehe einen Schritt zurück. Fast zur Sicherheit.
Er öffnet gleich und
bittet mich herein.
Ich bin mir meines eigenen Mutes nicht mehr
sicher, als ich so im Zimmer stehe. Meine Handtasche lege ich zur Seite und
reiche ihm meinen Schal. Der Ausschnitt des Mantels lässt schon erahnen, wie
viel oder wenig er verbirgt.
Den Mantel möchte
ich gar nicht ablegen. Beinahe billig komme ich mir vor. Warum habe ich mich
nur darauf eingelassen? Meine Augen starren ihn hilflos an.
Er steht
erwartungsvoll vor mir, und meine Hände öffnen nach und nach die Knöpfe meines
roten Mantels. Seine Hände öffnen den letzten Knopf und streifen den roten
Stoff über meine Schultern.
Nackt stehe ich nun
vor ihm. Halterlose, schwarze High Heels, ein schmaler Streifen Haar über der
Klitoris.
Meine Mundwinkel
zittern nervös. Vom Bett nimmt er einen Schal, mit dem er mir die Augen
verbindet. Ein zweiter Schal folgt und hält von nun an meine Hände auf dem
Rücken.
5 comments:
Ich muss gestehen ich bin stolz auf dich, das du deiner Lust und Neugierde Stand hältst. LG BEN
Stand halten? Ich gebe ihr doch permanent nach ;-)
Ohne solche "Auswüchse" ab und an würde ich irgendwann die Tapete von den Wänden kratzen.
Lach du und kratzen, denke das gehört nicht zu deinen Aufgaben
Interessant die Gedanken vom Gegenüber zu lesen, so schön formuliert zu lesen ... ich dachte gerade an meine spiegelbildlichen Gedanken bei einem ähnlichen Treffen.
"Traut Sie sich?!" "Macht Sie einen Rückzieher in letzter Minute?" "Hat Sie das vereinbarte Outfit und die vereinbarten sonstigen Sachen erfüllt?" Ist Sie stolz, still, laut, aufgeregt, ruhig, zappelig, zickig, oder genieserisch ...
Und wie reagiere ich auf Sie und Sie auf mich und v.v.
Vor allem kann SIE vertrauen und sich öffnen auf dem Weg zum Fallen lassen
WAS MACHT UNSER BEIDER KOPFKINO?!?!
Sinnierend,
DGK
Oh, keine Sorge, lieber GK, stolz, still, laut, aufgeregt, ruhig, zappelig, zickig hatten wir bereits in dem voraus gegangen Nachrichtenwechsel. Zumindest ich.
An das Thema Genießen musste er mich erst wieder erinnern.
Und es ist sogar etwas schade, dass er diese Forderung so schnell gestellt hat, weil ich selbst mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn nackt zu überraschen. Ich glaube, dominante Männer bringen sich hin und wieder durchaus um angenehme Überraschungen.
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