Sunday, February 12, 2012

Mit einem blauen Auge davon gekommen…

Der Abend war perfekt. Beinahe.

Etwas benommen bin ich im Insomnia wieder zu mir gekommen. Wie in einem wirren Traum habe ich die Menschen, die sich um mich versammelten, nur verschwommen wahrgenommen.

Laute Musik, gedämpftes Licht, seine Hand zwischen meinen gespreizten Beinen, die andere an meinem Hals, meine Hände an meine Fußknöchel gebunden. All die Scham, aber auch die Erregung durch die neugierigen Blicke. Stöhnend und zitternd lag ich da, beschützt von ihm.

Aber es musste das Unabwendbare, nämlich das Ende, kommen. Und der erste Gedanke einer Frau, wenn sie sich vom eben Geschehenen erholt, sich aufrichtet, lautet „Oh Gott, wie seh ich aus? Sitzt meine Frisur noch?“.

Und so hob ich rasch den Arm, um mir schwungvoll durch die Haare zu fahren und spürte den großen Karabiner, der noch an der Handmanschette klemmte, gegen mein Auge schlagen, genauer gesagt den Knochen direkt unter dem Auge.

Es tat furchtbar weh und entwickelte sich tags darauf zu einem Veilchen. Wenn ich es nur ihm in die Schuhe schieben könnte!

Nein, wenn er mir weh getan hat, dann mit Absicht. Sehr viel Zeit ging aber leider dadurch verloren, dass er fremde Männer in ihre Schranken weisen und an den nötigen Abstand (Anstand?) erinnern musste. 2006 war das irgendwie angenehmer.

Den zweiten Abend haben wir darum diskreter gestaltet. Nicht weniger aufregend. Dann und wann stand mir die bloße Panik ins Gesicht geschrieben. Was man dazu braucht?

Eine schöne Oper und ein Funk-Ei mit frischen Batterien.

Jedes Mal, wenn er auf den Knopf drückte, auf’s Neue die Angst, gleich von allen Seiten entsetzt angesehen zu werden. Die Angst, dass der komplette Rang das Brummen hört. Und ich auf dem Scheiterhaufen lande.

Aber wahrscheinlich ist den Leuten nur aufgefallen, dass ich meinen Begleiter von Zeit zu Zeit nervös in die Seite gestoßen habe…

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