Ich kam die obligatorischen fünf Minuten zu spät. Gut.
Vielleicht waren es auch zehn. Alleine saß er an dem kleinen Tisch in einem
hoffnungslos überfüllten Sushi-Lokal. Wäre ich pünktlich gewesen hätte ich mit
ihm vor der Türe warten müssen.
Er stand auf. Ein kurzes Küsschen zur Begrüßung, dann nahm
ich Platz.
Er redete viel. Zuletzt hatte ich schon Körbe verteilt, an
Männer, deren Redefluss ich nicht zu stoppen vermochte. Er wirkte
vertrauenserweckend. Intelligent, bodenständig, gelassen. Und ich konnte ihn
unterbrechen, trotz Mitteilungsbedürfnis.
Irgendwann neigte sich die Flasche Mosel-Wein zu Ende.
Zu ihm? In eine Cocktailbar? Nach Hause?
Zu ihm.
Mit einer frischen Flasche Mosel-Wein machten wir es uns auf
seiner großen Couch gemütlich. An den entgegengesetzten Seiten des Sofas.
„Wie würdest du reagieren, wenn ich dich jetzt küssen würde?“
Mein Atem stockte für einen Moment. Verlegen schaute ich zur
Seite, wahllos in den Raum. Er wollte eine Antwort auf seine Frage. Als hätte mein Körper die Antwort nicht unfassbar laut ins Universum gebrüllt.
Seit ich auf seiner Couch saß wollte ich mich zu ihm hinüber
beugen. Seine Berührungen spüren.
„Komm her. Setz dich zu mir.“
Seine Hand glitt in meinen String. In meinen nassen String.
„Du tropfst.“
Oh ja.
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