Seit zwei Monaten habe ich mich auf die SubRosaDictum
gefreut. Wollte mit jemand Besonderem hingehen. Dann am Donnerstagabend vor der
Party aus heiterem Himmel die Absage. Weil er in der Woche zuvor krank war.
Männer
und Krankheiten.
Kürzlich las ich, dass eine Frau während der Geburt annähernd
so starke Schmerzen empfindet, wie ein Mann, wenn er erkältet ist. Krass, oder?
Also habe ich mich auf die Suche nach Ersatz gemacht. Ich
war, in Berlin, zwar durchaus schon komplett alleine auf SM-Partys, aber auf so
einer großen (und teuren) Party wollte ich es dann doch nicht riskieren.
Am Samstag dann um 16 Uhr die nächste Absage. Der Ärmste war
fiebrig. Nahtoderfahrung und so. Auch voll krass.
Mir selbst hat es einfach auf die Laune geschlagen. Fängst
du jetzt an, dich zu schminken, zu frisieren etc., oder scheißt du auf die
Party und die 50 € für’s Ticket, die du bereits hingeblättert hast?
Dann brach das große Chaos los.
Auf ein Pferd zu setzen war offensichtlich die falsche
Strategie.
So antwortete ich also mehreren Männern.
Darunter einer, der mir nur einmal ein aktuelles Farbfoto
von sich hätte schicken müssen. Ohne Verpixelungen oder sonstigen Entfremdungen.
Die Sache wär‘ a gmahde Wies’n g’wesen.
Auf der Party entdeckte ich ihn. Er war im Gespräch mit
einer brünetten Dame. Ich erkannte ihn an seinem Smoking.
Bildhübscher sportlicher Kerl.
Hätte ich das gewusst…
Leider konnte ich das Gespräch nicht unterbrechen. Naja, ich
wollte es nicht.
Trotzdem schickten wir uns SMS hin und her. Und trafen uns
irgendwann hinter der Bar…
Was für ein Typ. Wie trainiert er unter seinen Klamotten war,
wusste ich von seinen Fotos. Aber dass er live so chic war… Hui…
Allerdings musste er mich ja unbedingt vor einer Dame
blamieren. Das Mädel starrte mich auffällig häufig an. Dann redete sie mit
ihrem Freund und ich wurde von zwei Leuten angestarrt.
Mein chicer Smoking ging dann zu ihr und redete mit ihr. Sie
hätte mir schon gefallen…
„Sie steht nicht auf Frauen“ sagte er nüchtern.
„Wie bitte? Was hast du ihr gesagt? Na, vielen Dank!“
Als ihr Freund wieder bei ihr war, kam er zu mir und fragte
mich, von welchem Hersteller mein Korsett war.
Irgendwie seltsam. Ich werde sehr oft auf meine Klamotten
angesprochen, weil ich gern außergewöhnliche Designer suche. Naja…
Er war auf jeden Fall spannend… Irgendwann fragte er mich,
ob er mich küssen dürfe…
Die Kombination aus seiner höflichen Frage, seiner Gestalt,
der Situation… Ja, gerne!
Männer können sich online einfach nicht verkaufen.
Ein schöner Kuss.
Mein Problem war nur, dass ich bereits zu Beginn des Abends
einen sehr spannenden, hübschen, grau melierten Mann entdeckt hatte… Mit dem sich
ständig Blickkontakt ergab, und den ich einfach anbaggern musste…
Irgendwann standen wir küssend am Rand der Tanzfläche. Seine
Hände wanderten unter meinen Latexrock. Schoben ihn nach oben, bis wirklich jeder
sehen konnte, was er mit seinen Fingern tat.
Beobachter, die sich erst im Nachhinein zu erkennen gaben.
Ein Mann links von mir, den es offenbar nicht störte, dass
sich mein nackter Oberschenkel gegen ihn presste.
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